Endlich ist er da, der lang ersehnte Urlaub! In den Ferien drücken wir besonders gern und besonders häufig auf den Auslöser. Die vielen neuen Eindrücke wollen festgehalten werden und so kommen wir mit einer Vielzahl von Bildern nach Hause. Damit es nicht nur besonders viele sondern auch besonders schöne Urlaubsbilder werden, haben wir für dich ein paar Tipps zusammengestellt.
Tipps für deine Urlaubsfotos: Alles an Bord?
Selbst wenn du „nur“ mit einer Kompaktkamera auf Reisen gehst, gehört ein Ersatz-Akku in den Koffer und sicherheitshalber auch eine zweite Speicherkarte. Vielleicht fotografierst du gar nicht so viel, aber falls deine Hauptkarte unterwegs streikt, ist es gut, einen Ersatz dabei zu haben.
Viele Kameras beziehen ihren Strom aus handelsüblichen Batterien, die du unterwegs fast überall nachkaufen kannst. Ist ein kameraspezifischer Akku der Energielieferant, muss auch das Ladegerät mit, damit du bis zum letzten Tag nach Herzenslust fotografieren kannst. Hast du auch den richtigen Adapter dabei, mit dem du das Ladegerät in fremden Ländern ans Stromnetz klemmen kannst? Solche Adapter sind nicht teuer und je nach Modell kannst du sie jedes Jahr aufs Neue in verschiedenen Ländern verwenden.
Langzeitbelichtung: Neben einem Stativ benötigst du womöglich einen Graufilter, um tagsüber lange Belichtungszeiten einstellen zu können. In einigen Kameras gibt es eine Funktion ND-Filter im Aufnahmemenü.
Ein Grau- oder Blauverlaufsfilter hilft Landschaftsfotografen dabei, Kontraste auszugleichen – oder einfach etwas mehr Leben in einen langweilig grauen Himmel zu bringen.
Polfilter reduzieren Spiegelungen und sorgen für intensiveres Himmelsblau. Sie wirken bei Sonnenschein am stärksten. Das Licht sollte seitlich einfallen. Kommt es von vorne oder hinten, werden die Fotos nur abgedunkelt.
Ambitionierte Fotografen werden ein Polfilter, ein Grauverlaufsfilter und vielleicht auch Neutraldichtefilter (Graufilter) einpacken. Je größer und schwerer deine Kamera ist, desto mehr Platz und Gewicht musst du für dein Stativ einplanen. Mitnehmen solltest du es, wenn du genug Zeit und Ruhe hast, um professionelle Landschaftsaufnahmen oder Langzeitbelichtungen zu machen. Bei kleinen Kameras reicht ein Gorillapod, das wenig wiegt und mit seinen flexiblen Beinen in nahezu jede Position gebracht werden kann. Wer erst unterwegs die Notwendigkeit verspürt, die Kamera zu stabilisieren, kann sich mit Sand, zwei Packungen Reis oder Linsen und einer Plastiktüte aus dem Supermarkt schnell und einfach einen „Bohnensack“ basteln. Doch Vorsicht: In armen Ländern, in denen Nahrungsmittel knapp sind, könntest du damit die Gefühle von Menschen verletzen. Solche Kissen, auf denen du deine Kamera stabilisieren kannst, gibt es natürlich auch im Fotofachhandel.
Plane genug Zeit ein
Bei Flugreisen gehört die Fotoausrüstung ins Handgepäck, das Stativ am besten in den Koffer. An den meisten Flughäfen müssen Spiegelreflexausrüstungen mit mehreren Objektiven beim Sicherheits-Check ausgepackt werden. Das Sicherheitspersonal schaut durch jede Linse und schickt dich womöglich noch zum Sprengstofftest. Das alles kostet Zeit – sei früh da und packe deine Fototasche so, dass du schnell auf die Einzelteile zugreifen und diese genauso fix wieder einpacken kannst. Bei Kompakt- und Bridgekameras entfällt dieser nervige Hindernislauf. Falls du optische Reinigungsflüssigkeit in der Fototasche hast, denke daran, dass du auch dieses Fläschchen in eine Plastiktüte packen musst.
Urlaubsreise oder Fotoreise?
Für manche Menschen ist der Urlaub beides. Sie haben lange auf den Tapetenwechsel gewartet und sehen an jeder Ecke ein neues Fotomotiv. Für erholungssuchende Nichtfotografen werden enthusiastische Fotografen schnell zu einer nervigen Angelegenheit. Tu dich auf Reisen mit den Leuten zusammen, die auch gerne fotografieren, dann bist du nicht der oder die einzige, die dauernd stehen bleibt.
Je nachdem, ob du individuell reist oder dich für eine organisierte Gruppentour entschieden hast, bleibt mehr oder weniger Zeit für die Aufnahmen. Je besser du dich mit deiner Kamera auskennst, desto schneller und einfacher gelingt es dir, unterwegs die Motive quasi im Vorbeigehen einzufangen. Wer die Kamera immer nur im Urlaub oder bei seltenen besonderen Gelegenheiten benutzt, braucht immer wieder eine Eingewöhnungsphase. Die Fotos am Ende eines Urlaubs werden dann oft besser als die ersten Schnappschüsse.
Fototräume und die Wirklichkeit
Du kennst dein Reiseziel, hast womöglich fantastische Bilder im Katalog, auf Postern oder in Kalendern gesehen. Mach dir klar, dass viele Fotos schöner sind als die Wirklichkeit: Lightroom und Photoshop machen das möglich. Die Basis für solch atemberaubende Bilder sind jedoch immer optimal gestaltete Aufnahmen, die unter optimalen Bedingungen aufgenommen wurden. Wenn du einfach nur Urlaub machen und dabei ein bisschen fotografieren möchtest, gelingen dir durch eine bewusste Bildgestaltung die größten Fortschritte.
Meist laufen störende Passanten durchs Bild, parkende Autos verstellen die Sicht auf die Sehenswürdigkeit oder es gibt hässliche Baustellen. Nicht fotografieren ist oft die beste Lösung. Wenn du trotzdem ein möglichst gutes Erinnerungsfoto machen möchtest, beginnt der kreative Gestaltungsprozess: Suche den besten Aufnahmestandpunkt, warte, bis die Passanten weg sind, oder verändere den Bildausschnitt. Eine Bildgestaltung nach den Regeln des Goldenen Schnitts ist für die meisten Motive sehr förderlich.
Falls deine Fotos ein chaotisches Durcheinander zeigen und nicht widergeben, was du eigentlich fotografieren wolltest, dann ist wahrscheinlich zu viel drauf. Geh näher ran oder zoome: Such dir einen interessanten Blickfang und mach ihn zum Hingucker im Bild.
Urlaubsstimmung einfangen
Stimmung ist ein diffuser Begriff, ein Gefühl, das sich aus verschiedenen Wahrnehmungen zusammensetzt: Wärme, die du spürst, Düfte, die du riechst und schmeckst, Klänge, die du hörst. Aber nur das Gesehene lässt sich von der Kamera aufzeichnen. Deshalb ist es wichtig, beim Fotografieren die anderen Stimmungselemente indirekt sichtbar zu machen. Mit einer kurzen Videosequenz kannst du Töne und Bewegungen einfangen. Für eine weite Landschaft gibt es an deiner Kamera womöglich eine Panorama-Funktion. Den Geschmack des Weins und des leckeren Essens kann man zwar noch nicht festhalten, aber wenn du dir davon ein Bild machen willst, lässt das Motivprogramm „Food“ die Farben deines Schnappschusses appetitlicher aussehen.
Kombiniere Details, die von deinen Erlebnissen erzählen. Ein farbenfroher Sonnenuntergang über dem Meer kann überall auf der Welt stattgefunden haben. Individueller wird dein Bild, wenn du im Strandcafé deinen leckeren Drink oder das Essen in den Vordergrund stellst und den Sonnenuntergang im Hintergrund inszenierst. Das Gleiche gilt für Porträts und Selfies.
Picke dir immer ein Element heraus und kombiniere es mit einem anderen. Weniger ist mehr – was den Inhalt des einzelnen Bildes angeht. Dafür dürfen es dann insgesamt auch ein paar Fotos mehr sein.
Sorge für Abwechslung
Jeder Mensch reagiert auf ganz bestimmte Dinge. Der eine interessiert sich mehr für tolle Landschaften, der andere für Blumen oder Tiere. Beim Städte-Trip gibt es mehr Architektur, Details oder Straßenszenen mit interessanten Menschen. Und natürlich dürfen Bilder von dir selbst und der Familie am Urlaubsort nicht fehlen.
Deine Familie will dich in Aktion sehen, Erinnerungsbilder, deren Qualität oft gar nicht entscheidend ist. Fotografen legen Wert auf andere Dinge. Der Wechsel zwischen verschiedenen Motiven und unterschiedlichen Perspektiven macht deine Bildserie interessanter. Werde zum Entdecker! Achte auch auf Kleinigkeiten, an denen du im Alltag vielleicht vorbeigehen würdest. Hier wartet ein ganzer Kosmos an Motiven.
Die Vollautomatik ist eine brauchbare Schnappschusseinstellung, aber sie wird nicht jedem Motiv gerecht. Wer nicht viel Erfahrung mit der Kamera hat, kann mit den sogenannten Motivprogrammen dafür sorgen, dass die Kamera die optimalen Einstellungen für die jeweilige Aufnahmesituation verwendet: Landschaft, Porträt, Action, Nachtaufnahmen mit oder ohne Blitz. An Kompaktmodellen gibt es noch mehr: Strand, Sonnenuntergang, Museum, bewegte Motive, Kinder, Food. Diese Spezialprogramme verbergen sich hinter Symbolen oder Menüpunkten wie Best Shot oder SCN.
Fortgeschrittene Fotografen werden eher mit halbautomatischen Einstellungen arbeiten und ihren Bildern über die Belichtungszeit (Tv/S) oder die Blendenstufe (Av/A) das gewünschte Aussehen geben. Die Motivprogramme tun nichts anderes: Auch sie verändern die Kombination aus Belichtungszeit und Blende – zusätzlich werden aber auch die Farben der JPG-Dateien angepasst. Mit den Einstellungen für den Weißabgleich oder über die Farbstile in der Kamera können erfahrene Fotografen vergleichbare Effekte erzielen.
Eine andere Form der Abwechslung erreichst du, indem du über die Zoom-Einstellung den Bildwinkel veränderst: Störende Elemente lassen sich leichter ausblenden, wenn du vom Weitwinkel zum Tele zoomst und ggf. aus etwas größerem Abstand fotografierst. Ein hoher oder besonders tiefer Aufnahmestandpunkt sorgt für spannendere Bilder: Gehe zum Fotografieren in die Knie oder steige ein paar Treppenstufen nach oben, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Kameras mit Schwenkdisplay sind eine große Hilfe, wenn du Blumen aus Bodennähe fotografierst oder die Kamera im Gedränge über dem Kopf halten musst, um überhaupt einen Blick aufs Motiv zu bekommen.
Eine lange Brennweite (Teleobjektiv) ist vor allem bei Aufnahmen von Tieren in freier Wildbahn hilfreich. Mit den typischen Kit-Objektiven werden viele Motive zu Suchbildern. Ein sogenanntes Reisezoom (18–200 mm oder mehr) macht dich flexibler. Gib bei einer Neuanschaffung lieber etwas mehr Geld aus und nimm ein Objektiv mit Bildstabilisator.
Bist du ein(e) Schönwetterfotograf(in)?
Das Licht entscheidet maßgeblich darüber, wie eindrucksvoll deine Urlaubsfotos werden können. Das gilt insbesondere für die Landschaftsfotografie, aber auch in Megastädten kann der Smog die Bilder trüben – im wahrsten Sinne des Wortes. Für den Urlaub wünscht man sich schönes Wetter, also Sonne und somit viel Licht. Der Vorteil dabei ist, dass die Aufnahmen nur selten verwackeln.
Die Mittagszeit ist zum Fotografieren am ungünstigsten, weil das Licht steil von oben kommt und harte Schatten erzeugt. Fotografisch reizvoller sind die Morgen- und Abendstunden. Hier besteht allerdings eher Verwacklungsgefahr: Achte auf die Belichtungszeit, die deine Kamera am Display oder im Sucher einblendet. Manchmal sieht man auch ein kleines Warnsymbol. Ab 1/60 s können deine Fotos bereits unscharf werden. Achte auf einen stabilen Stand und eine sichere Kamerahaltung oder lege die Kamera auf eine stabile Unterlage.
Morgens und abends befindet man sich oft im Hotel, beim Frühstück oder Abendessen. Es kostet vielleicht Überwindung, aber es lohnt sich: Mach vor oder nach den Mahlzeiten einen kleinen Fotospaziergang, um die besonderen Lichtstimmungen zu nutzen. Wenn du die Reise selbst planst, ist dein Tagesablauf flexibler. Trotzdem kannst du nicht jedes Motiv zur optimalen Zeit besuchen, und das Wetter spielt auch eine Rolle.
Über deinem Motiv erstreckt sich ein trister grauer Himmel, vielleicht regnet es sogar? Das ist kein Grund zum Verzweifeln. Verzichte nicht aufs Fotografieren, wenn das Wetter schlecht ist. Eine düstere Stimmung kann bei Landschaftsfotos durchaus reizvoll sein. Natürlich wünscht sich niemand im Urlaub Dauerregen. Falls es dich doch erwischt, mach aus der Not eine Tugend. In vielen Fällen kannst du deine Fotos auch hier mit einer geschickten Bildgestaltung oder mit dem Blitz interessanter aussehen lassen.
Landschaftsbilder aufnehmen
Sonne erfreut das Herz des Reisenden, aber interessante Fotos entstehen oft, wenn dramatische Gewitterfronten oder eindrucksvolle Wolken durchs Bild ziehen. Die klassische Bildaufteilung besteht aus 2/3 Landschaft und 1/3 Himmel – oder umgekehrt. Ist der Himmel langweilig grau, lege die Horizontlinie einfach weiter nach oben. Verbann die Tristesse aus dem Bild und betone den Vordergrund. Such dir einen interessanten Blickfang, vor allem wenn du mit dem Weitwinkel fotografierst.
Wage es, eine Landschaft auch mit dem Zoom zu fotografieren. Dadurch wird die Perspektive dichter und entfernte Objekte wirken im Verhältnis zum Vordergrund größer.
Personen haben in klassischen Landschaftsfotos eigentlich nichts verloren, aber für einen Größenvergleich eignen sich Wanderer gut. Wenn du keinesfalls Menschen abbilden möchtest, kannst du auch andere Objekte als Blickfang nutzen: Schafe, Kühe, Pferde, Zäune – alles, was dem Betrachter eine Orientierung bietet.
Achte darauf, dass die Horizontlinie gerade durchs Bild verläuft und nicht zur einen oder anderen Seite kippt. Eine mittige Bildaufteilung – also halb Himmel, halb Landschaft – wirkt meistens langweilig. Spannender wird es, wenn du die Horizontlinie näher an die Bildränder legst. Fotografiere deine Landschaftsmotive ruhig auch mal im Hochformat oder nutze das breite 16:9-Format.
Der sonnig blaue Himmel reflektiert viel Licht, was in manchen Situationen zu einer Fehlbelichtung führt: Die Landschaft sieht gut aus, aber der Himmel darüber verliert an Kontur. Umgekehrt kann der Himmel schön intensiv aussehen, während die Landschaft zu dunkel wird. Besonders bei Aufnahmen in den Bergen treten solche Probleme auf, wenn es im Tal schattig ist und die Sonne die Berggipfel noch erglühen lässt. Dafür gibt es an vielen Kameras eine HDR-Funktion, die die Kontraste zwischen hellen und dunklen Bildbereichen ausgleicht. Viel einfacher wird es, wenn du die hellen Bereiche des Motivs mit einem Grauverlaufsfilter abdunkelst – dann ist keine Nachbearbeitung nötig.
Wenn deine Kamera keine HDR-Funktion hat, kannst du mit der Belichtungskorrekturtaste (+/-) für hellere oder dunklere Aufnahmen sorgen. Eine Korrektur nach Plus macht das Foto heller, eine Korrektur nach Minus dunkelt das Bild ab. Nach der Aufnahme solltest du den Zeiger wieder zurück auf 0 stellen.
Es ist meistens günstiger, für eine leichte Unterbelichtung zu sorgen: Dadurch werden die Farben satter, und helle Bereiche im Bild fallen nicht so störend ins Auge. Wer seine Fotos nachbearbeitet, kann dunkle Bereiche nachträglich aufhellen. Zu helle, überbelichtete Stellen sind jedoch oft unkorrigierbar.
Porträts
Fotos in der prallen Sonne haben den Nachteil, dass bei Personen tiefe Schatten unter den Augen oder unter einer Schirmmütze entstehen. Dieses Problem vermeidest du am besten, indem du den Blitz aktivierst – oder die Aufnahmen an einem Ort machst, an dem die Licht-/Schatten-Kontraste nicht so extrem sind. Auch bei trübem Wetter ist der eingebaute Kamerablitz sinnvoll: Er sorgt für eine wärmere Atmosphäre im Bild, und der ansonsten so gefürchtete Rote-Augen-Effekt bleibt am Tag aus. Im Gegenteil: Oft entsteht in den Augen ein leichter heller Lichtglanz, der den Eindruck erweckt, dass die Sonne doch mit im Spiel war.
Die Vollautomatik wird den Blitz bei Helligkeit nicht automatisch aktivieren. Stelle die Funktion (Blitz) ein und zwinge die Kamera zum Blitzen. Wird das Gesicht zu hell oder wirkt die Aufnahme unnatürlich, kannst du – auch bei vielen kleinen Kameras – eine Blitzbelichtungskorrektur verwenden. Dabei wird die Leistung des abgefeuerten Blitzes reduziert. Diese Funktion findest du meist im Blitzmenü, seltener über einen Knopf an der Kamera. Sie ist auch nützlich, wenn du Details gegen einen hellen Himmel fotografierst. Das Aufhellblitzen macht deine Bilder professioneller.
Wie ein Selfie am ausgestreckten Arm aussieht, weißt du. Dass die Weitwinkeloptik Gesichter verzerrt und runder aussehen lässt, als sie in Wirklichkeit sind, ist eine unvermeidliche Konsequenz dieser Aufnahmetechnik. Für schönere Porträts solltest du etwas Abstand halten und leicht zoomen. Die beste Brennweite beginnt bei etwa 50 mm und kann bis 100 oder 150 mm reichen.
In der Stadt
Bei einem Städtetrip besteht die Herausforderung darin, Ordnung ins Chaos der vielen Informationen zu bringen. Auch hier hilft dir das Zoom: Es verdichtet Perspektiven, blendet Überflüssiges aus und erlaubt dir, aus der Distanz interessante Details einzufangen. Die Weitwinkelstellung wiederum ermöglicht Aufnahmen von großen Gebäuden oder Bildern in engen Gassen. Der Nachteil am Weitwinkel ist die Verzerrung der Linien, die besonders stark wird, wenn du die Kamera nach oben oder unten kippst. Gebäude scheinen nach hinten zu fallen.
Gegen diese sogenannten stürzenden Linien ist kein Kraut gewachsen – es sei denn, du findest einen Aufnahmestandpunkt, der weit genug vom Objekt entfernt ist, um es formatfüllend aufzunehmen, ohne die Kamera zu kippen. Meist ist das nicht möglich, darum hilft oft nur die spätere Bearbeitung der Bilder in einem Bearbeitungsprogramm. Trotzdem solltest du auf die Linienführung achten: Schräge Linien sind ungünstig, daher sollte wenigstens die wichtigste dominante Linie deines Motivs parallel zum Bildrand verlaufen.
Eine andere Möglichkeit, diesem Phänomen zu begegnen, besteht in der bewussten Übertreibung: Ein tiefer Aufnahmestandpunkt mit dem Weitwinkel und einem starken Kippen der Kamera führt zu dramatisch stürzenden Linien, die Gebäude zu abstrakten Skulpturen machen.
Das Salz in der Suppe
Schöne Stillleben, kuriose Details und stimmungsvolle Nahaufnahmen runden deine Urlaubsreportage ab. Denk daran, den Nahaufnahme-Modus zu aktivieren, wenn du dich sehr kleinen Motiven näherst. Mit Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras kannst du nicht ganz so nahe ran wie mit Kompakt- und Bridgemodellen. Wenn dein Hauptmotiv diffus und der Bereich dahinter scharf abgebildet ist, hast du den Mindestaufnahmeabstand unterschritten. Achte genau darauf, wohin dein Autofokus zielt, damit die Schärfe genau auf dem Punkt landet, den du für wichtig hältst.
Wer kein Zoomobjektiv mit Makrofunktion hat, kann aus größerer Entfernung fotografieren und das Tele für die Detailaufnahme verwenden. Es gibt auch Vorsatzlinsen mit unterschiedlichen Dioptrien, die dir den Zugang zum Nahbereich öffnen. Die Bildqualität ist zwar nicht optimal, aber es ist ein preiswerter und pragmatischer Lösungsweg für alle, die sich (noch) nicht für die Makrofotografie erwärmen können oder nur gelegentlich winzige Details fotografieren möchten.
Kreativ werden
Bei der klassischen Urlaubsfotografie stehen Motive im Vordergrund, die man unterwegs zufällig findet. Es gibt aber auch Fotografen, die bei der Auswahl ihrer Motive bestimmte Vorstellungen mitbringen und gezielt nach bestimmten Dingen suchen: Fotoserien von Türen oder anderen landestypischen Details werden im Lauf vieler Jahre zu spannenden Sammelmotiven. Türen, Fenster, Pflanzen aus aller Welt, Steine am Strand, Muschel-Arrangements – sicher hast du deine ganz eigenen Favoriten. Daraus kannst du später thematische Fotokalender oder Fotobücher gestalten.
Motive inszenieren | |
Vielleicht hast du auch einen Reisebegleiter, den du überall auf der Welt in Szene setzt? Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. |
Wieder zuhause
Zuhause angekommen ist man schnell wieder im Alltagstrott. Darum ist es wichtig, dass du deine Fotos zeitnah herunterlädst und sortierst. Ein systematisch angelegtes Bildarchiv ist von Nutzen, um in der Flut an Bildern den Überblick zu behalten. Ein Bildverwaltungsprogramm wie Lightroom oder der Organizer von Photoshop Elements hilft dir bei der Motiv-Auswahl: Vergib Sterne für deine besten Bilder. Das geht schnell und ermöglicht dir auch später einen schnellen Zugriff. Wenn du deine Fotos nach Themen sortierst, kannst du die Verschlagwortung nutzen und deine Motive nach Themen filtern: Familie, Strand, Tiere, Best-Of…
Zeige nicht alles, was du fotografiert hast: Wenn du dich auf deine Fotoperlen konzentrierst, wird deine Bilder-Show interessanter. Ganz nebenbei entwickelst du beim Sortieren und Bewerten deiner eigenen Motive ein Gespür für die fotografisch besten Momente. Fotografierst du das ganze Jahr über, dann weißt du sofort, wo die Knöpfe sind, mit denen du deine Kamera optimal einstellen kannst. Der nächste Urlaub kommt bestimmt!
Mach das Beste aus deinen Fotos:
Fotobuch
Entdecke unsere vielen liebevoll gestalteten Vorlagen! In deinem Fotobuch wirst du auch Jahre später noch gerne blättern.
Collage
Mit einer Collage erinnerst du dich auf einen Blick an ganz viele besondere Momente. Gestalte sie ganz nach deinem Geschmack!
Fotokalender
Denke Monat für Monat an viele wunderschöne Erlebnisse und beginne deinen Kalender doch einfach mitten im Jahr!