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Fotografieren lernen: Grundlagen & Tipps

Junge Frau fotografiert mit ihrer Kamera eine Magnolie ©Bienhaus

Lesedauer: Ø 21 Min

Fotografieren fasziniert die Menschheit seit jeher und macht es möglich, flüchtige Momente in visuelle Erinnerungen und Emotionen in Bilder zu verwandeln. Natürlich kannst du einfach nur auf den Auslöser drücken, insbesondere bei Schnappschüssen und wenn es schnell gehen soll. Wenn du dich aber mit deiner Kamera eingehender beschäftigst, wirst du bald merken, dass es noch andere Einstellungen als den Automatik-Modus gibt. Doch was steckt dahinter? Was bedeuten Bezeichnungen wie Blende, ISO-Wert, Belichtungszeit? Lies weiter und informiere dich hier über die Grundlagen der Fotografie und ihre wichtigsten Begriffe.

Fotografieren für Anfänger: Technische Grundlagen

An deiner Kamera, auch bei der im Smartphone, kannst du verschiedene Einstellungen vornehmen und damit unterschiedliche Effekte in deinem Bild erreichen. Auf die wichtigsten Funktionen möchten wir hier eingehen, die du dann mal in Ruhe austesten kannst.

Die Bedeutung von Blende und Schärfentiefe

Die Blende einer Kamera ist eine verstellbare Öffnung im Objektiv, die bestimmt, wie viel Licht auf den Kamerasensor fällt. Das wirkt sich auf die Belichtung des Bildes aus. Eine weit geöffnete Blende (kleine Blendenzahl) lässt viel Licht in die Kamera, eine stark geschlossene Blende (hohe Blendenzahl) wenig.

Die Blende beeinflusst zudem die Schärfentiefe (oft auch Tiefenschärfe genannt, was allerdings nicht ganz korrekt ist) des Bildes. Wenn das gesamte Bild scharf dargestellt wird, spricht man von einer hohen Schärfentiefe. Wenn nur der Vordergrund scharf und der Hintergrund verschwommen ist (Bokeh-Effekt), hat das Bild eine geringe Schärfentiefe.

Fotografieren lernen: Einstellung der Blendenöffnung und der Schärfentiefe

Eine weit geöffnete Blende (kleine Blendenzahl = große Öffnung der Blende und dadurch sind die Blendenblätter selbst kaum zu sehen) lässt mehr Licht hinein und erzeugt einen unscharfen Hintergrund. Eine geschlossene Blende (große Blendenzahl = kleine Öffnung, aber man sieht viel von der Blende) für mehr Schärfe im gesamten Bild sorgt (die Schärfe reicht tief ins Bild hinein, bis in den Hintergrund = hohe Schärfentiefe).

💡 Vielleicht merkst du es dir am besten so:

  • Große Blendenzahl = hohe Schärfentiefe (die Schärfe reicht tief ins komplette Bild) 
  • Kleine Blendenzahl = geringe Schärfentiefe (die Schärfe befindet sich nicht im gesamten Bild sondern nur in Teilbereichen)
Blüte mit Hintergrund-Unschärfe
Blüte mit Hintergrund-Unschärfe (Bokeh) => mit geringer Schärfentiefe (mit offener Blende / kleiner Blendenzahl fotografiert)

Mit der Schärfentiefe lässt sich wunderbar spielen, und du kannst damit tolle Effekte in deinen Fotos erzielen.

So wird der Effekt der geringen Schärfentiefe bei Landschaftsaufnahmen auch oftmals umgekehrt eingesetzt – dabei möchte man oft den Vordergrund unscharf haben, aber dafür die Landschaft dahinter scharf.

Landschaft mit geringer Schärfentiefe und Fokus auf den Hintergrund

Dafür fokussierst du dann auf den Hintergrund. Drücke den Auslöser deiner Kamera halb herunter und tu zunächst so, als ob du nur den Hintergrund fotografieren möchtest. Dadurch wird der Fokus auf den Hintergrund gesetzt. Schwenke dann mit dem halb gedrückten Auslöser zu dem Bildausschnitt, den du fotografieren möchtest. So bleibt der Fokus auf dem Hintergrund und alles, was im Vordergrund ist, wirkt verschwommen.

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Belichtungszeit der Aufnahme / Verschlusszeit der Blende

Die Belichtungszeit sagt aus, wie lange die Blende während der Aufnahme geöffnet ist, also wie lange das Licht auf den Kamerasensor fällt. Die Blende öffnet und schließt sich dann wieder nach einem zuvor an der Kamera eingestellten Zeitraum, der so genannten Verschlusszeit. Wenn du also eine kurze Verschlusszeit einstellt, erhältst du eine kurze Belichtungszeit. Eine Sekunde zählt hier zu den längeren Verschluss- bzw. Belichtungszeiten. Eine besonders kurze Belichtung erhältst du, wenn du z.B. 1/1000 (ein Tausendstel von einer Sekunde) einstellst.

Wenn du ein sich bewegendes Motiv exakt in einem bestimmten Moment einfangen und scharf wiedergeben möchtest, stellst du eine kurze Verschlusszeit der Blende ein, wie z.B. 1/200 oder auch 1/250 (eine 250stel Sekunde). Je schneller sich dein Motiv bewegt, desto kürzer sollte die Verschlusszeit sein. Das nennt man auch „Einfrieren“ des Motivs. Es wird dann nur ganz kurz belichtet. Das heißt aber auch, dass nur kurz und wenig Licht auf den Kamerasensor fällt. Bei Sonnenschein draußen klappt das prima, denn es reicht meistens eine kurze Verschlusszeit aus. Wenn du Aufnahmen von Motiven mit wenig Bewegung machst, reicht eine Verschlusszeit von 1/125 für ein scharfes Foto aus.

Infografik zur Verschlusszeit einer Kamera beim Fotografieren
Übersicht zu verschiedenen Verschlusszeiten und deren Auswirkung auf dein Foto: Von 1/250 Sekunde bis zu 1 Sekunde

Eine lange Verschlusszeit führt zu einer langen Belichtung der Aufnahme (z.B. 1 Sekunde), was sich anbietet, wenn du kein Tageslicht und eine eher dunklere Umgebung hast. Dadurch kommt viel Licht über einen längeren Zeitraum in die Kamera. Allerdings kann dein Foto dann auch verwackeln, wenn du die Kamera während der längeren Belichtung bewegst. Daher bietet sich hier oftmals die Nutzung eines Stativs an. Wenn du bei hellem Tageslicht eine längere Belichtung wählst, kann dein Foto schnell überbelichtet werden.

Radrennen: Fotografieren mit langer Verschlusszeit
Die sich schnell bewegenden Radrennfahrer wurden hier mit längerer Verschlusszeit fotografiert. So kommt die Dynamik des Rennens zum Ausdruck.

Sich (schnell) bewegende Motive kannst du aber durch eine längere Belichtung in ihrer Dynamik zeigen, da die Bewegung durch Verwischen der Aufnahme dargestellt wird. Das geschieht, weil das Motiv während einer Aufnahme an unterschiedlichen Positionen fotografiert wird.

Wenn du genauer wissen möchtest, wie du Bewegung fotografisch einfangen kannst, lies unbedingt auch unseren Artikel “Bewegung fotografieren – So geht´s!”. Für weitere Tipps schau auch in unseren Artikel “Langzeitbelichtung”.

ISO-Werte

Neben der Belichtungszeit und der Blendenöffnung spielen die ISO-Werte beim Fotografieren noch eine wichtige Rolle. Bei der digitalen Fotografie geben die ISO-Werte an, wie lichtempfindlich der Kamerasensor ist. Diese Lichtempfindlichkeit lässt sich ebenfalls einstellen. Bei der analogen Fotografie geben die ISO-Werte an, wie lichtempfindlich ein Film ist.

Analoge Kamera-Filmrolle mit ISO-Wert 400

Bei normalen Lichtverhältnissen lässt es sich mit den ISO-Werten 100 oder 200 gut fotografieren. Sie stehen für eine geringe Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors. Bei schlechteren Lichtverhältnissen kannst du den ISO-Wert und damit die Lichtempfindlichkeit erhöhen – zum Beispiel in Innenräumen oder bei schlechtem Wetter. Hier kannst du den ISO-Wert auf 400 bis 800 einstellen und in der Nacht kannst du auch höher gehen. Je höher der ISO-Wert, desto heller das Bild. Allerdings erhöht sich mit den höheren Werten auch dein Bildrauschen: Es besteht die Gefahr, dass dein Bild pixelig oder überbelichtet wird. Daher solltest du zusehen, dass dein ISO-Wert möglichst so niedrig wie möglich ist.

Infografik ISO-Werte Übersicht
Auswirkungen der verschiedenen ISO-Werte auf dein Foto

Alternativ kannst du bei schlechten Lichtverhältnissen deshalb besser die Blende oder die Belichtungszeit ändern, um mehr Licht auf den Kamerasensor zu bringen.

Mit den Werten Blende, Belichtungszeit und ISO-Werten kannst du also deine Kamera an die Lichtverhältnisse anpassen. Wenn du einen der Werte änderst, musst du meist auch die beiden anderen Werte entsprechend abstimmen. Manchmal macht die Kamera das aber auch automatisch, je nachdem, welchen Aufnahme-Modus du eingestellt hast.

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Collage erstellen
Bilder verbessern
Bildoptimierung
Bildqualität prüfen
Bildqualität testen
Icono Polaroid
Polaroid erstellen

Die verschiedenen Aufnahme-Modi

Bei einer Kamera, insbesondere bei Spiegelreflexkameras, gibt es verschiedene Modi, die dir helfen, die Kamera je nach Situation anzupassen und deine Fotografie kreativ zu gestalten.

Automatikmodus (Auto):

Für Anfänger oder Situationen, in denen du schnell ein Bild machen musst.

Im Automatikmodus übernimmt die Kamera alle Einstellungen für dich. Sie wählt Blende, Verschlusszeit, ISO, Fokus und Weißabgleich automatisch aus, um ein korrekt belichtetes Bild zu erzeugen. Dieser Modus eignet sich besonders für Anfänger oder Situationen, in denen du schnell ein Bild machen musst und keine Zeit für manuelle Einstellungen hast.

Schnappschuss von einer fliegenden Taube
Bei einem plötzlich vorbei fliegenden Vogel oder anderen Schnappschüssen bleibt meist nicht viel Zeit fürs Einstellen der Kamera. Mit dem Automatik-Modus bist du auf der sicheren Seite.

Du richtest die Kamera einfach auf dein Motiv und drückst den Auslöser. Die Kamera übernimmt den Rest, aber dir bleibt keine kreative Kontrolle über die Einstellungen.

P-Modus (Programmautomatik)

Für etwas mehr Kontrolle über Belichtung und ISO, ohne sich um die Details von Blende und Verschlusszeit kümmern zu müssen.

Der P-Modus ist ähnlich wie der Automatikmodus, bietet dir jedoch mehr Kontrolle. Die Kamera wählt die Blende und die Verschlusszeit automatisch aus, aber du kannst einige Parameter wie den ISO-Wert und die Belichtungskorrektur manuell anpassen.

Im P-Modus kannst du die Belichtung über die Belichtungskorrektur beeinflussen und den ISO-Wert anpassen, während die Kamera Blende und Verschlusszeit steuert. Der P-Modus eignet sich gut für Situationen, in denen du etwas mehr Einfluss haben möchtest, aber immer noch schnelle Anpassungen brauchst.

Kameraeinstellungen

M-Modus (Manueller Modus)

Für maximale kreative Kontrolle, wenn du genau weißt, was du willst und wie du die Kameraeinstellungen beeinflussen kannst.

Im M-Modus hast du die vollständige Kontrolle über alle Kameraeinstellungen. Du stellst Blende, Verschlusszeit und ISO manuell ein. Dieser Modus bietet dir maximale Flexibilität und wird vor allem von fortgeschrittenen Fotografen verwendet, die präzise Kontrolle über ihre Aufnahmen benötigen.

Du kannst die Belichtung mit Hilfe des eingebauten Belichtungsmessers der Kamera überprüfen. Für die ideale Belichtung sollte sich die Markierung möglichst in der Mitte der Skala befinden. Dieser Modus ist aber auch ideal für Situationen, in denen du spezielle Effekte wie Langzeitbelichtung oder Bewegungsunschärfe erzielen möchtest.

Belichtungskorrektur Bild

A-Modus / Av-Modus

Ideal für Porträts oder Landschaftsaufnahmen, wenn du die Schärfentiefe kontrollieren möchtest.

Je nach Hersteller findest du auf deiner Kamera den Modus A oder Av. Er bedeutet Aperture Priority, auf Deutsch Blenden-Priorität. Das heißt, du wählst die Blende manuell aus, während die Kamera automatisch die passende Verschlusszeit bestimmt. Dies ist besonders nützlich, wenn du die Kontrolle über die Schärfentiefe behalten möchtest, z. B. um einen unscharfen Hintergrund zu erzeugen (Bokeh) oder eine durchgehende Schärfe im Bild zu haben.

Fotografieren lernen mit weit geöffneter Blende: Portrait einer Frau im Wald
Mit weit geöffneter Blende (kleine Blendenzahl) erzielst du den Bokeh-Effekt (Hintergrund-Unschärfe bzw. wenig Schärfentiefe im Bild)

Wähle eine große Blendenöffnung (kleine Zahl, z. B. f/1.8) für eine geringe Schärfentiefe und eine kleine Blendenöffnung (große Zahl, z. B. f/16) für eine größere Schärfentiefe.

S-Modus / Tv-Modus

Perfekt für Sport- oder Actionfotografie, wenn du Bewegungen einfrieren oder Bewegungsunschärfe einfangen möchtest.

Im S-Modus (Shutter Priority, oft auch Sport-Modus genannt) wählst du die Verschlusszeit manuell aus, während die Kamera die passende Blende automatisch einstellt. Dieser Modus ist nützlich, wenn du Bewegungen entweder einfrieren oder absichtlich Bewegungsunschärfe erzeugen möchtest.

Verwende eine kurze Verschlusszeit (z. B. 1/1000 Sekunde), um schnelle Bewegungen einzufrieren, etwa bei Sport- oder Tieraufnahmen.

Im Sportmodus wird eine kurze Belichtungszeit verwendet.

Mit einer langen Verschlusszeit (z. B. 1/30 Sekunde oder länger) lässt sich Bewegungsunschärfe zu erzeugen, beispielsweise bei fließendem Wasser oder nächtlichen Lichtspuren.

Bildkomposition

Wie du dein Bild aufbaust und verschiedene Elemente in deinem Foto anordnest, ist entscheidend für seine Wirkung. Ebenso wie bei Gemälden in der Kunst wirkt eine Fotografie besonders harmonisch, wenn du bestimmte Richtlinien beim Bildaufbau beachtest. Zu den drei wichtigsten Gestaltungsrichtlinien gehören der Goldene Schnitt, die Fibonacci-Spirale und die Drittelregel, die in unserem gleichnamigen Artikel genauer beschrieben werden. Schau dort unbedingt rein, da du mit diesen Tipps die wichtigsten Grundlagen parat hast.

Proportionen nach dem Goldenen Schnitt
Bildaufbau mit dem Goldenen Schnitt

Eine Kurzübersicht: Welche Kameratypen und welche Objektive gibt es?

Mit dem Smartphone fotografieren

Fotografierst du meistens mit dem Handy, kannst du dich mit dem Pro-Modus deiner Smartphone-Kamera beschäftigen. Hier kannst du in der Regel den ISO-Wert, die Verschlusszeit, den Fokus (manuell oder automatisch) und den Weißabgleich (darauf gehen wir weiter unten im Artikel noch ein) einstellen.

Handy-Bilder / Smartphone-Fotografie: Landschaften lassen sich gut per Handy fotografieren

Außerdem kannst du noch bestimmte Modi einstellen, wie zum Beispiel für Portrait-, Nacht- oder Panorama-Aufnahmen, und in bestimmten festgelegten Abständen zoomen. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag „Fotografieren mit dem Handy: Tipps & Tricks„.

Mit einer Kamera fotografieren

Falls du mehr Spielraum möchtest und lieber mit einer separaten Kamera fotografierst, hast du die Wahl zwischen Kompaktkameras, Spiegelreflexkameras (DSLRs), System- oder Bridgekameras und anderen Typen.

Eine Kompaktkamera ist recht leicht und handlich und hat ein fest verbautes Objektiv, das du nicht austauschen kannst. Sie verfügen aber meist über einen Zoom, mit dem du dir Objekte näher vor die Linse ziehen kannst.

Fotografieren mit der Kamera

Bei Spiegelreflex- und Systemkameras stehen dir verschiedene Wechsel-Objektive zur Verfügung, die zu allerlei fotografischen Spielereien einladen – je nachdem, was du gerne fotografieren möchtest.

Schau hierzu auch in unsere Beiträge zum Thema Kameraberatung!

Objektive und Brennweiten

Bei Objektiven gibt es ebenfalls Unterschiede: Objektive mit fester Brennweite (Festbrennweite) lassen sich nicht zoomen, sind aber sehr lichtstark und liefern dir eine sehr hohe Bildqualität.

Die Brennweite solltest du danach aussuchen, was du gerne fotografieren möchtest. Je kleiner die Brennweite, desto mehr bist du im Weitwinkelbereich und siehst mehr vom Motiv und der Umgebung. So lassen sich Landschaftsaufnahmen ideal mit Brennweiten von 10 bis 55 mm bis hin zu 55 mm fotografieren. Portraits lichtest du am besten mit 35 bis 55 mm Brennweite ab. Größere Brennweiten mit rund 100 mm oder mehr helfen dir bei Makroaufnahmen. Objektive mit 50 mm Brennweite bilden dein Motiv ungefähr so ab, wie du es mit deinem Auge wahrnimmst.

Wenn du also regelmäßig einer bestimmten Art der Fotografie nachgehst, lohnt es sich auf jeden Fall ein Objektiv mit fester Brennweite zu kaufen, da die Bildqualität durch die höhere Lichtstärke höher ist als mit einem Zoom-Objektiv. (Übrigens: Weiter unten in diesem Beitrag erfährst du mehr über verschiedenen Fotografiearten.)

DSLR Spiegelreflexkamera für Profis

Vielleicht möchtest du aber gerne zwischen Landschaftsaufnahmen, Portraits oder Nahaufnahmen switchen, dann informiere dich über die verschiedenen Zoom-Objektive. Damit bist du nicht auf einen bestimmten Bildausschnitt festgelegt, denn du kannst bei diesen Objektiven verschiedene Brennweiten einstellen. Insbesondere auf Reisen ist das von Vorteil, da du nur ein Objektiv mitnehmen musst. Allerdings sind Zoom-Objektive schwerer und teurer in der Anschaffung. Außerdem sind sie nicht so lichtstark wie Objektive mit Festbrennweiten. Insbesondere bei Brennweiten bis zu 200 mm nimmt die Lichtstärke des Objektivs und damit die Bildqualität ab. Meist brauchst du dann sehr gute Außen-Lichtverhältnisse, wie Sonnenschein, für optimale Fotos.

Fotografie-Begriffe, die du sonst noch kennen solltest

Weiter oben hast du schon erfahren, was Schärfentiefe, Blende, Verschlusszeit, ISO und Brennweite sind. Ein paar weitere Begrifflichkeiten solltest du noch kennen.

Was ist der Weißabgleich?

Der Weißabgleich sorgt dafür, dass die Farben in Fotos naturgetreu wirken, indem er die unterschiedlichen Farbtemperaturen von Lichtquellen ausgleicht – Sonnenlicht ist z.B. kühler, während Glühbirnen wärmer erscheinen. Ein korrekt eingestellter Weißabgleich stellt sicher, dass Weiß wirklich weiß ist und die Farben authentisch bleiben. Falsche Einstellungen führen zu Gelb- oder Blaustichen. Mit einer bewussten Anpassung des Weißabgleichs kannst du jedoch kreative Effekte erzeugen, wie ein wärmeres, gemütliches Bild oder eine kühlere, dramatischere Stimmung.

Sonnenuntergang fotografieren

Den Weißabgleich stellst du in der Regel über die Modi Tageslicht, Bewölkt, Kunstlicht, Leuchtstofflampe, Blitz usw. ein. Bei einer Spiegelreflexkamera kannst du den Weißabgleich oft auch manuell in Kelvin (K) einstellen, was dir eine präzise Kontrolle über die Farbtemperatur ermöglicht.
Typische Werte sind:
3000–4000K: Warmes, gelbes Licht (wie Glühbirnenlicht)
5000–6000K: Neutrales Tageslicht
7000K und höher: Kühles, blaues Licht (bewölkter Himmel)

Die Auflösung deines Bildes

Die Auflösung bezieht sich auf die Anzahl der Pixel, die ein Bild enthält, und bestimmt, wie scharf und detailliert das Bild ist. Sie wird in Megapixeln (MP) angegeben, wobei ein Megapixel eine Million Pixel darstellt. Je höher die Auflösung, desto mehr Details kann das Bild zeigen, was besonders wichtig ist, wenn du es vergrößern oder zuschneiden möchtest.

Bokeh

Bokeh beschreibt in der Fotografie die Qualität der Unschärfe in den unscharfen Bereichen eines Bildes, insbesondere im Hintergrund. Ein schönes Bokeh wird oft als weich und gleichmäßig empfunden und hebt das scharf gestellte Motiv hervor. Es entsteht durch eine große Blendenöffnung und wird häufig bei Porträts eingesetzt, um das Motiv vom Hintergrund abzuheben.

Taxischild mit Bokeh fotografiert

Die Dateiformate JPG und RAW

JPG und RAW sind zwei gängige Dateiformate in der Fotografie, die sich in Verarbeitung und Dateigröße stark unterscheiden. Voreingestellt ist meist JPG, aber du kannst RAW bei manchen Smartphone-Kameras und bei Spiegelreflex-Kameras einstellen. Meist erstellt die Kamera dann deine Fotos in beiden Dateiformaten, was allerdings viel Speicherplatz kostet.

JPG (JPEG) ist ein komprimiertes Bildformat, das weniger Speicherplatz benötigt und direkt verwendet werden kann. Die Kamera verarbeitet das Bild automatisch. Sie optimiert Farben und Kontrast und komprimiert das Bild, wodurch allerdings Bildinformationen verloren gehen.

Vorteile: Kleinere Dateigröße, sofort verwendbar.
Nachteile: Verlust von Details und begrenzte Bearbeitungsmöglichkeiten.

Kamera mit 2 SD-Karten

RAW ist ein unkomprimiertes, unbearbeitetes Bildformat, das alle Bilddaten speichert. Es erfordert Nachbearbeitung, bietet aber maximale Kontrolle über Belichtung, Weißabgleich und Details.

Vorteile: Höchste Qualität, große Bearbeitungsfreiheit.
Nachteile: Größere Dateigröße, erfordert Nachbearbeitung.

Wenn du also gerne tiefer in die Bildbearbeitung einsteigen möchtest, solltest du dich mit RAW beschäftigen. Ansonsten reicht es normalerweise in JPG zu fotografieren. Damit kannst du deine Bilder digital versenden, in Wandbildgröße drucken lassen und andere wundervolle Fotoprodukte erstellen. Lass dich dafür in unserem Shop inspirieren!

Die Rolle des Lichts in der Fotografie

Licht ist das wichtigste Element in der Fotografie, da es die Stimmung, Tiefe und Klarheit eines Bildes bestimmt. Es beeinflusst, wie Motive hervorgehoben werden und welche Details sichtbar sind. Natürliches Licht, wie Sonnenlicht, und künstliches Licht haben unterschiedliche Eigenschaften, die die Farbtemperatur und den Schattenwurf beeinflussen.

Portrait eines Mädchens mit Lichteinfall von links

In der Fotografie kannst du mit Licht Kontraste, Schärfe und Stimmung steuern. Weiches Licht sorgt für sanfte Übergänge, während hartes Licht scharfe Schatten erzeugt. Auch der Lichteinfall, also von wo Licht dein Motiv beleuchtet, entscheidet maßgeblich über die Qualität und Wirkung deines Fotos – bei allen Arten der Fotografie.

Arten der Fotografie

Die Welt der Fotografie ist vielseitig und bietet zahlreiche Spezialisierungen, die es ermöglichen, verschiedene Motive und Szenen auf einzigartige Weise festzuhalten. Von atemberaubenden Landschaften über emotionale Porträts bis hin zu detaillierten Makroaufnahmen – jede Art der Fotografie erfordert spezielle Techniken und kreativen Einsatz.

Landschaftsfotografie / Naturfotografie

Landschaftsfotografie fängt die Schönheit und Weite der Natur ein, oft mit dem Fokus auf beeindruckende Berge, Wälder, Strände oder Wüsten. Dabei spielt das richtige Licht eine entscheidende Rolle. Lies hierzu auch unsere Beiträge

Eventfotografie / Hochzeitsfotografie

Bei Event- und Hochzeitsfotografie liegt der Fokus darauf, besondere Momente und Emotionen während Veranstaltungen festzuhalten. Der Fotograf dokumentiert wichtige Augenblicke, wie eine Trauung, eine Aufführung, Reden oder das Zusammensein der Gäste, oft auch im Reportagestil.

Hochzeitsfotos Standesamt

Dabei ist es wichtig, unauffällig zu arbeiten, während gleichzeitig stimmungsvolle, authentische und gut komponierte Bilder entstehen. Gute Vorbereitung, der Einsatz von Licht und schnelle Reaktionen sind entscheidend, um die flüchtigen und einzigartigen Momente des Events oder der Hochzeit in ausdrucksstarken Fotos zu bewahren.

Lies hierzu auch unsere Magazinartikel

Street Photography

Street Photography ist die Kunst, spontane Momente und Szenen des alltäglichen Lebens im öffentlichen Raum festzuhalten. Oft werden ungestellte, authentische Augenblicke eingefangen, die menschliche Interaktionen, städtische Architektur oder das Straßenleben widerspiegeln. Diese Art der Fotografie erfordert ein gutes Auge für Komposition, Licht und den richtigen Moment, um die Essenz einer Situation oder eines Ortes einzufangen. Sie lebt von der Unvorhersehbarkeit und dem dokumentarischen Charakter, der Geschichten aus dem echten Leben erzählt. Lies hierzu auch unseren Artikel „Street Photography„.

Portrait zweier Jungen
Portrait zweier Jungen

Portraitfotografie

Porträtfotografie konzentriert sich auf das Abbilden von Menschen, wobei der Fokus meist auf dem Gesicht und den Emotionen des Motivs liegt. Ziel ist es, die Persönlichkeit und den Charakter der abgebildeten Person einzufangen. Oft wird mit gezieltem Licht, passendem Hintergrund und besonderen Posen gearbeitet, um das Motiv vorteilhaft darzustellen. Porträtfotografen nutzen häufig eine geringe Schärfentiefe, um das Gesicht hervorzuheben und den Hintergrund weich verschwimmen zu lassen. Diese Fotografie-Art wird für persönliche, berufliche oder künstlerische Zwecke eingesetzt. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag „Portrait-Fotografie„.

Lost Places Fotografie

Lost Places Fotografie beschäftigt sich mit dem Fotografieren verlassener, oft verfallener Orte wie alte Fabriken, leer stehende Häuser oder stillgelegte Bahnhöfe. Diese Orte bieten eine besondere Atmosphäre, da sie die Vergänglichkeit und den Verfall dokumentieren. Fotografen fangen die einzigartige Mischung aus Geschichte, Zerfall und Schönheit dieser Orte ein. Der Reiz liegt darin, die Spuren der Zeit und die Geschichten, die diese Orte erzählen, bildlich festzuhalten. Oft spielen Licht und Schatten eine wichtige Rolle, um die geheimnisvolle und melancholische Stimmung dieser Orte zu verstärken.

Großer Raum in verlassener Heilstätte in Berlin
Lost Places Fotografie in verlassener Heilstätte in Berlin ©Benjamin Ebi

Schwarz-weiß Fotografie

Schwarz-Weiß-Fotografie verzichtet auf Farben und konzentriert sich stattdessen auf Kontraste, Licht und Schatten sowie Formen und Texturen. Dadurch wird der Blick des Betrachters stärker auf die Komposition und die Stimmung des Bildes gelenkt. Ohne Ablenkung durch Farben wirkt die Schwarz-Weiß-Fotografie oft zeitlos, künstlerisch und dramatisch.

Baby in schwarz-weiß fotografiert

Sie wird häufig verwendet, um Emotionen zu verstärken oder eine besondere Atmosphäre zu schaffen, da sie das Wesentliche einer Szene auf eine minimalistische, aber ausdrucksstarke Weise betont. Wenn du dich dafür interessiert, schau unbedingt in unseren Artikel „Schwarz-Weiss Fotografie richtig gemacht„.

Nachtfotografie

Bei wenig oder gar keinem natürlichen Licht, oft in den späten Abend- oder Nachtstunden, werden lange Belichtungszeiten verwendet. Damit sollen ausreichend Licht auf den Sensor gebracht und dunkle Szenen detailliert eingefangen werden. Meist ist ein Stativ notwendig, um Verwacklungen zu vermeiden.

Riesenrad auf Corneliusplatz in Düsseldorf mit Spiegelung bei Windstille
Riesenrad auf dem Corneliusplatz in Düsseldorf mit Spiegelung bei Windstille

Nachtfotografie eignet sich besonders für Stadtansichten, Sterne oder Lichtspuren von Autos und bietet kreative Möglichkeiten, da du mit Lichtquellen und Schatten spielen kannst. Sie erfordert eine präzise Kontrolle über Blende, Verschlusszeit und ISO. Lies mehr dazu in unserem Beitrag „Langzeitbelichtung: Interessante Effekte in der Nachtfotografie„.

Wasserfotografie

Bei Wasserfotografie fokussiert sich der Fotograf auf das Einfangen von Wasser in verschiedenen Formen, sei es als Flüsse, Seen, Ozeane oder Wasserfälle. Mit langen Belichtungszeiten kannst du das Wasser weich und fließend erscheinen lassen, was zu einem träumerischen Effekt führt.

Bach in den Bergen
Aufnahmedaten: Sigma SD15, ISO 50, 10mm, f11, 0.6s

Mit kurzen Verschlusszeiten lassen sich einzelne Tropfen oder Wellenbewegungen scharf einfangen. Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche und die Umgebung spielen eine wichtige Rolle für die Bildwirkung. Wasserfotografie erfordert ein gutes Gespür für Komposition und Belichtung, damit die Bewegung und Ruhe des Wassers ästhetisch dargestellt werden.

Tierfotografie / Wildlife Fotografie

Tier- und Wildlife-Fotografie konzentriert sich auf das Fotografieren von Tieren in ihrer natürlichen Umgebung oder im kontrollierten Umfeld. Sie erfordert Geduld, Schnelligkeit und ein gutes Verständnis für das Verhalten der Tiere, um den perfekten Moment einzufangen. Mit Teleobjektiven lassen sich Tiere aus der Distanz aufnehmen, ohne sie zu stören.

Botswana Safari Wildlife Photography Elefant

Wichtige Faktoren sind die richtige Beleuchtung, Schärfe und Komposition, damit du die Tiere in Aktion oder in ruhigen Momenten authentisch darstellst. Lies hierzu auch die Beiträge „Die schönsten Bilder vom Haustier einfangen“ und „Wildlife-Fotografie„.

Städtefotografie

Städtefotografie beschäftigt sich mit dem Einfangen der Architektur, des urbanen Lebens und der Atmosphäre von Städten. Sie umfasst Aufnahmen von Gebäuden, Straßen, Brücken und öffentlichen Plätzen, aber auch das Dokumentieren von Menschen im städtischen Umfeld. Oft werden Weitwinkelobjektive genutzt, um große Stadtlandschaften oder ikonische Bauwerke zu zeigen. Licht und Perspektive spielen eine große Rolle – vor allem bei Nachtaufnahmen oder in der Dämmerung entstehen beeindruckende Bilder.

HDR-Bild des Wasserschlosses in der Hamburger Speicherstadt

Städtefotografie fängt die Dynamik, den Rhythmus und die Vielfalt des urbanen Lebens ein. Zu diesem Thema findest du in unserem Magazin die beiden Artikel „Städtefotografie Teil 1: Ausrüstung, Kameraeinstellungen und Grundlagen“ und „Städtefotografie Teil 2: Vorbereitung und Motivsuche„.

Sportfotografie

Sportfotografie konzentriert sich darauf, dynamische und actionreiche Momente bei sportlichen Veranstaltungen festzuhalten. Mit schnellen Verschlusszeiten lassen sich Bewegungen einfrieren, und mit Teleobjektiven kannst du aus größerer Entfernung nahe an das Geschehen herankommen. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Bewegung, Emotionen und intensiven Wettkampf-Momenten.

Sportfotografie Surfen Wellenreiten

Gute Sportfotografie fängt den Höhepunkt eines Spiels oder die Anstrengung eines Athleten ein und vermittelt die Energie und Spannung des Sports. Schnelle Reaktionszeiten und präzise Technik sind entscheidend, wenn du den richtigen Moment einfangen möchtest. Erfahre mehr in unseren Artikeln „Sportfotografie: Weitwinkel – der Sportler in seiner Umgebung“ und „Sportfotografie: Closeup„.

Architekturfotografie

Architekturfotografie widmet sich dem Fotografieren von Gebäuden und Strukturen, um deren Design, Form und Details ästhetisch darzustellen. Der Fokus liegt auf der Symmetrie, Linienführung und den geometrischen Formen eines Bauwerks. Oft werden Weitwinkelobjektive eingesetzt, um die gesamte Struktur einzufangen, oder Teleobjektive, um architektonische Details hervorzuheben. Licht spielt eine entscheidende Rolle, da es die Texturen und Formen eines Gebäudes betont. Architekturfotografie zeigt nicht nur die äußere Hülle eines Bauwerks, sondern vermittelt auch dessen Atmosphäre und den kreativen Ausdruck der Architektur.

Drohnenfotografie

Mit Drohnenfotografie kannst du beeindruckende Luftaufnahmen machen. So erhältst du einzigartige Ansichten von Landschaften, Städten oder besonderen Orten aus Vogelperspektive. Allerdings benötigst du dafür eine Drohne, die mit einer Kamera ausgestattet ist.

Drohnenfotografie: Eisschollen mit Gummi-Pelikan

Mit dieser Art der Fotografie lassen sich Motive aufnehmen, die sonst schwer zugänglich wären. Sie eröffnet kreative Perspektiven und ermöglicht es, weitläufige Szenen oder architektonische Strukturen in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Drohnenfotografie erfordert neben fotografischem Geschick auch technisches Wissen im Umgang mit der Drohne. Außerdem muss man gesetzliche Vorschriften und Sicherheitsregeln beachten. Lies mehr dazu in unserem Beitrag „Drohnenfotografie – ein Perspektivwechsel„.

Präsentation deiner Fotos

Damit deine Fotos nicht als Dateien versauern, gibt es viele kreative Möglichkeiten, wie du deine Fotos zuhause präsentieren und verewigen kannst:

Wandbilder: Lass deine besten Fotos auf Leinwand, Acrylglas oder Alu-Dibond drucken und hänge sie als Blickfang an die Wand. Verschiedene Größen und Materialien bieten dir individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

Fotodrucke / Wandbilder in vielen Formaten

Fotocollagen: Kombiniere mehrere Bilder in einer Collage, um besondere Momente zusammenzufassen. Diese können gerahmt oder als Poster gestaltet werden.

Fotobücher: Erstelle ein personalisiertes Fotobuch, um eine besondere Reise, ein Ereignis oder eine bestimmte Lebensphase festzuhalten.

Hochzeitsfotos im Fotobuch

Fotokalender: Mit einem Fotokalender kannst du deine schönsten Bilder das ganze Jahr über präsentieren.

Fotoabzüge: Klassische Fotoabzüge lassen sich in Bilderrahmen, auf Wandboards oder in Fotoalben stimmungsvoll in Szene setzen.

Karten: Gestalte Karten zu besonderen Anlässen mit deinen Lieblingsfotos und mache Freunden und deiner Familie eine Freude.

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Mit einer Collage erinnerst du dich auf einen Blick an ganz viele besondere Momente. Gestalte sie ganz nach deinem Geschmack!

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Denke Monat für Monat an viele wunderschöne Erlebnisse und beginne deinen Kalender doch einfach mitten im Jahr!